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Die Geschichte des Rassekaninchen Verein S 211 e.V.

Am 29. September 1911 erschien im ,,Burgstädter Tageblatt“ eine Annonce unter folgendem Wortlaut:

„Hartmannsdorf, Alle Freunde und Gönner der Kaninchenzucht werden gebeten, sich am Sonntag, dem 1. Oktober nachmittags 16 Uhr in Engelmanns Restaurant einzufinden. Betreffs: Gründung eines Vereins, Zahlreiches Erscheinen erwünscht.“

Daraufhin versammelten sich mehrere Züchter von Hartmannsdorf und Umgebung zur Gründung des Vereins unter dem Namen „Kaninchenzüchterverein Hartmannsdorf“. Es wurde ein provisorischer Vorstand vorgeschlagen und der Gründungstag für den 14. Oktober 1911 festgelegt.

Am 14. Oktober 9.00 Uhr eröffnete der Prov. Vorsitzende Franz Steinert die Gründungsversammlung und hieß die 21 Anwesenden willkommen. Als Gründer wurden 21 Züchter aufgenommen. Zum 1. Vorsitzenden wurde Franz Steinert gewählt. Der Vorstand wurde beauftragt, die Statuten für den Verein zu erarbeiten.

Bild des Vereins

1912 legt der Vorstand den Kaufvertrag zum Erwerb von 108 No. Ausstellungskäfigen vor. Da das Geld für die Käfige im Verein nicht vorhanden war, wurden 150 Stück Anteilscheine zu 3,- Mark an die Mitglieder verkauft. Diese Ausstellungskäfige wurden bis 1998 für Ausstellungen genutzt. Durch die gute Vereinsarbeit erhöhte sich die Mitgliederzahl von 21 auf 88 Zuchtfreunde.

Von 1922-1937 übernahm Zuchtfreund Max Scheffler die Leitung des Vereins.

Von 1938-1967, nur durch die Kriegsjahre unterbrochen lag die Leitung des Vorstands in den Händen unseres unvergessenen Zuchtfreundes Paul Böhme. Durch den 2. Weltkrieg kam die Kaninchenzucht fast zum Erliegen. Hier sorgten die Zuchtfreunde Max Lämmermann und Erich Uhlmann für den Erhalt des Vereins.

1948 hatte sich der Verein so gefestigt, dass unter der Leitung von Paul Böhme im damaligen Volkshaus die erste Rassekaninchenausstellung stattfinden konnte. Es begann eine neue Blütezeit des Vereins. Die Mitgliederzahl stieg wieder auf über hundert an.

Am 29. November 1959 wurde mit dem Gründungskongress des VKSK den einzelnen Zucht- und Fachrichtungen ein Ende beschrieben; der Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter wurde gegründet. Im Vordergrund stand jetzt nicht mehr das Tiermaterial, sondern ökonomische Leistungen. Doch blieb trotz staatlicher Führung die Tradition der Rassekaninchenzucht erhalten.

Besonders traf 1967 den Verein das plötzliche Ableben des Vorsitzenden Paul Böhme. Die Führung des Vereins musste in andere Hände gelegt werden. Als Vorsitzender wurde Zuchtfreund Wolfgang Schanze gewählt.

1971 wurde anlässlich des 60-jährigen Jubiläums am Naturbad eine große Jungtier-Gemeinschaftsschau mit über 500 Tieren durchgeführt. Hier zeigte sich ganz deutlich, dass sich die Zuchtziele wesentlich geändert hatten. Wurden die Jahre vorher hauptsächlich Einzeltiere zur schau gestellt, so waren hier ausschließlich Zuchtgruppen gezeigt. Nicht mehr die Schönheit einzelnen Tieres stand im Vordergrund, sondern die Gesamtleistung der Geschwister, Stämme bzw. Familien.

Im Januar 1977 übernahm Zuchtfreund Werner Petau den Vorsitz des Vereins und leitete ihn bis 1981. Aus gesundheitlichen Gründen übergab er den Vorsitz an Zuchtfreund Klaus Beitlich. 1986 zum 75-jährigen Bestehen des Vereins wurde eine Jubiläumsschau mit dem Verein Göppersdorf in der Turnhalle Turnstraße durchgeführt.

Von 1988-1990 war Zuchtfreund Günter Zacharias Vorsitzender. Werner Pegau übernahm kommissarisch bis zur nächsten Wahl wieder den Vorsitz des Vereins. Zur Wahl des Vorstandes 1997 wurde Zuchtfreund Klaus Beitlich wieder gewählt.

Durch die Wende kamen schlechte Zeiten für den Verein. Die Mitgliederzahl ging stark zurück, Tiermaterial für eine Ausstellung war nicht vorhanden. Die Vereinigung mit dem Geflügelzuchtverein stand im Raum. Was sollte werden? Dem Vorstand ist zu danken, dass sich der Verein nicht aufgelöst hat. Es wurde sich bemüht, mit den noch verbleibenden Mitgliedern den Verein neu aufzubauen und zu kräftigen. 18 Zuchtfreunde begannen einen neuen Anfang.

Im Januar 1992 begann für den Verein das Ausstellungsgeschehen wieder. Mit 20 Tieren wurde eine Ausstellung in Mühlau beschickt. Die erste Ausstellung nach der Wende in Hartmannsdorf wurde am 27. Und 28.01.1993 mit Göppersdorf durchgeführt. Das Interesse der Hartmannsdorfer Bürger zeigte, dass in Zukunft wieder regelmäßige Ausstellungen in Hartmannsdorf stattfinden müssen. Mit großer Unterstützung durch den Bürgermeister Fritz-Peter Weigert, dem Gemeinderat und den Gewerbetreibenden in Hartmannsdorf wurde vom 11.-13.11.1994 die bis dahin wohl schönste Schau in Hartmannsdorf durchgeführt. 10 Vereine stellten 376 Tiere in der Turnhalle zur Schau. Das Vereinsleben bekam einen neuen Inhalt. Das Ausstellungsinteresse wuchs, es war ein wesentlicher Grundstein für ein interessantes Vereinsleben gelegt, die Bedürfnisse der Mitglieder nach Erholung und aktiver Freizeittätigkeit realisiert. Von nun an wurden regelmäßig im November eines jeden Jahre Ausstellungen in Hartmannsdorf durchgeführt. Anschaulich demonstrieren wir hier das Leben und die Zuchterfolge in unserem Verein. Durch diese Vereinsarbeit konnten neue Mitglieder für die Kaninchenzucht gewonnen werden. Die Mitgliederzahl stieg auf 26. Zuchtbesprechungen, an denen auch Gäste teilnehmen können, finden jeden zweiten Freitag im Monat statt.

Klaus Beitlich